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In diesem Artikel stellen wir die App Druckserver (CUPS) – eine zentrale Lösung für das Druckmanagement in Univention Corporate Server. Mit Funktionen wie der Verwaltung von Druckern, Druckergruppen und Warteschlangen, Unterstützung für die meisten Druckermodelle und flexiblen Anschlussmöglichkeiten ist CUPS ein unverzichtbares Tool für jedes Büronetzwerk.

In den meisten Unternehmensnetzwerken spielt der Druckserver eine zentrale Rolle, um sicherzustellen, dass Druckaufträge zuverlässig an die entsprechenden Drucker weitergeleitet werden. Hier kommt CUPS, das Common Unix Printing System, ins Spiel – ein unverzichtbares Werkzeug, besonders in heterogenen Umgebungen, die verschiedene Betriebssysteme wie Linux, Windows und macOS umfassen. Doch was genau kann CUPS, und warum sollten Sie es in Ihrer IT-Infrastruktur verwenden?

Mit CUPS profitieren Sie von einer Vielzahl von Features:

  • Zentrale Verwaltung von Druckern, Druckergruppen und Warteschlangen über das UCS-Managementsystem
  • Unterstützung für die meisten Druckermodelle dank mitgelieferter PPD-Treiber (PostScript Printer Description)
  • Flexible Anschlüsse für Drucker, entweder lokal oder über Remote-Protokolle wie IPP (Internet Printing Protocol) oder LPD (Line Printer Daemon)
  • Effiziente Lastverteilung durch die Erstellung von Druckergruppen

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie unter Univention Corporate Server (UCS) einen CUPS-Druckserver einrichten, konfigurieren und in Ihre Netzwerklandschaft integrieren. Sie erfahren, wie Sie Drucker und Druckergruppen zentral verwalten, Druckaufträge und Warteschlangen im Griff behalten und wie Sie Windows-Rechner problemlos einbinden.

CUPS: Das Herzstück der Druckerverwaltung

CUPS ist wie das Schweizer Taschenmesser für Ihre Druckerverwaltung unter Linux. Es kümmert sich um alles: Drucker, Druckergruppen, Warteschlangen und Zugriffskontrollen. Und das Beste: Sie müssen sich nicht mit komplizierten Kommandozeilen oder Konfigurationsdateien herumschlagen. Über die grafische Univention Management Console (UMC) richten Sie alles ganz bequem ein.

Sobald das erledigt ist, haben nicht nur die UCS-Rechner der Domäne Zugriff auf die Drucker, sondern auch alle Linux-, Windows- und macOS-Geräte im Netzwerk. Dank der mitgelieferten PPD-Dateien (PostScript Printer Description) weiß CUPS genau, was Ihre Drucker draufhaben – ob Farbe, Schwarz-Weiß, einseitig oder beidseitig. Diese kleinen Textdateien sagen CUPS, wie der Drucker optimal angesprochen wird.

Und keine Sorge, CUPS arbeitet nicht allein: Ein Rechner mit CUPS wird zum zentralen Teamplayer für alle Druckaufträge im Netzwerk.

In wenigen Klicks zum CUPS-Druckserver

Los geht’s: Suchen Sie nach der App Druckserver (CUPS) und installieren Sie sie mit einem einfachen Mausklick. Danach wählen Sie im nächsten Dialog einen UCS-Rechner aus Ihrer Umgebung aus – das Drop-down-Menü hilft Ihnen dabei. Ein Klick auf Fortfahren, und CUPS wird auf dem ausgewählten UCS-Server installiert.

Screenshot zur Installation vom Druckserver CUPS

Die Konfiguration von CUPS läuft über den LDAP-Verzeichnisdienst und UCR-Variablen (System / Univention Configuration Registry). Alle Variablen, die mit cups beginnen, steuern den Dienst. Die Standard-Einstellungen sind in der Regel schon perfekt, sodass Sie hier selten etwas anpassen müssen. Sie legen unter anderem fest, wohin der CUPS-Server Fehler- und Statusmeldungen schickt, ob er automatisch beim Systemstart hochfährt, wie Sie auf das Webinterface zugreifen (Port 631, standardmäßig fürs LAN freigegeben) und wie CUPS sich verhält, wenn mal ein Drucker ausgeschaltet ist.

So richten Sie Druckerfreigaben in UCS ein

Um einen neuen Drucker in Ihre UCS-Domäne zu integrieren, müssen Sie eine Druckerfreigabe in CUPS einrichten. Diese Freigabe legt fest, unter welchem Namen der Drucker im Netzwerk auftaucht, wer darauf zugreifen darf und welche Berechtigungen die Nutzer*innen haben. Sie können sogar verschiedene Freigaben für unterschiedliche Benutzergruppen einrichten (mehr dazu im Abschnitt „Kontrollieren, wer auf Ihre Drucker zugreifen darf“) oder bestimmten Geräten den Zugang verwehren. Kurz gesagt: Der Drucker ist die Hardware, die Freigabe ist das, was Ihre Anwender*innen im Netzwerk sehen.

Starten Sie einfach im Menü Geräte / Drucker und klicken Sie auf Hinzufügen. Im Drop-down-Menü Typ wählen Sie, ob es sich um ein einzelnes Gerät oder eine Druckergruppe handelt. Ein Klick auf Weiter bringt Sie zum Einrichtungsdialog.

Screenshot zeigt wie man einen neuen Drucker im Druckserver CUPS hinzufügt

Geben Sie den Namen der Druckerfreigabe ein und wählen Sie den passenden Druckserver aus dem Drop-down-Menü aus. Hier sehen Sie alle UCS Directory Nodes und Managed Nodes, auf denen Sie die CUPS-App installiert haben. Wenn Sie mehrere Druckserver haben, wird der Druckauftrag immer zum ersten erreichbaren Server geschickt.

Über die beiden Felder Protokoll und Ziel richten Sie die Verbindung zwischen Drucker und Druckserver ein. Für lokal angeschlossene Drucker gibt’s Optionen wie parallel://, socket:// oder usb://. Netzwerkdrucker nutzen Protokolle wie http://, ipp:// oder lpd://. Falls Sie lieber Druckaufträge in eine Datei schreiben wollen, nutzen Sie das Protokoll file://. Um eine Windows-Druckerfreigabe zu nutzen, verwenden Sie smb://. Geben Sie z. B. smb://win01/laser01 an, um die Freigabe laser01 auf win01 zu nutzen. CUPS übernimmt die Umwandlung – Windows-Treiber sind hier nicht nötig.

Sobald Sie den Drucker-Hersteller ausgewählt haben, schlägt Ihnen das Drop-down-Menü unter Drucker-Modell passende PPD-Dateien vor. Wenn Ihr Modell nicht dabei ist, wählen Sie einfach ein ähnliches und testen den Druck. Wie Sie weitere PPD-Dateien hinzufügen, lesen Sie im Abschnitt „Neue Drucker, neue PPDs hinzufügen – so geht’s“. Die Felder Standort und Beschreibung können Sie mit beliebigem Text füllen – einige Anwendungen zeigen diese Infos bei der Druckerauswahl an.

Wenn der Drucker unter Windows einen anderen Namen haben soll, können Sie im Feld Windows-Name einen abweichenden Namen angeben, auch mit Leerzeichen und Umlauten. Das ist besonders hilfreich, wenn der Drucker nach einer Migration noch unter einem alten Windows-Namen bekannt ist – so müssen Sie die Windows-Rechner nicht neu konfigurieren.

Screenshot zeigt Druckerfreigabe im Druckserver CUPS

Zum Schluss klicken Sie auf Speichern, und CUPS übernimmt den Rest. CUPS hat zwar keine direkte LDAP-Schnittstelle, aber das Listener-Modul sorgt dafür, dass die Konfiguration in der Datei printers.conf gespeichert wird. Wenn Samba im Spiel ist, wird die Freigabe des Druckers auch automatisch für Windows-Clients eingerichtet – Sie müssen sich um nichts weiter kümmern!

Kontrollieren, wer auf Ihre Drucker zugreifen darf

Auf dem Reiter Zugriffskontrolle entscheiden Sie, wer auf welchen Drucker zugreifen darf. Wollen Sie den Drucker nur für bestimmte Gruppen oder Benutzer freigeben? Kein Problem! Hier legen Sie fest, wer drucken darf und wer nicht. Die Voreinstellung lässt erstmal alle auf den Drucker zugreifen, aber mit wenigen Klicks können Sie Nutzer*innen oder Gruppen hinzufügen oder ausschließen – ganz nach Ihrem Bedarf.

Das ist besonders nützlich, wenn Sie Drucker an verschiedenen Standorten haben. So stellen Sie sicher, dass die Mitarbeitenden in Standort A nicht die Drucker von Standort B nutzen. Und das Beste: Diese Einstellungen gelten nicht nur für CUPS, sondern auch für Samba-Druckerfreigaben. Alles bleibt also schön einheitlich!

Effizient: Druckergruppen für gleichmäßige Auslastung

Mit CUPS können Sie Drucker ganz einfach zu Druckergruppen zusammenfassen, was für die Anwender*innen aussieht, als würden sie auf einem einzigen Drucker drucken. Der Clou dabei: Eine Druckergruppe sorgt dafür, dass immer ein Drucker verfügbar ist. Der Druckauftrag landet automatisch beim ersten freien Drucker in der Gruppe – nach dem Round-Robin-Prinzip, damit jeder Drucker mal dran ist und keiner überlastet wird. Damit das funktioniert, braucht die Gruppe mindestens einen Drucker, und alle Drucker müssen auf demselben Druckserver laufen.

Ein kleiner Tipp: Vermeiden Sie es, dass Druckergruppen sich selbst als Mitglieder enthalten. Klingt vielleicht nach einer cleveren Idee, aber es endet in Chaos und endlosen Schleifen. Lieber schön sauber trennen, dann läuft alles rund!

Um eine Druckergruppe einzurichten, gehen Sie zu Geräte / Drucker und klicken auf Hinzufügen. Wählen Sie im Drop-down-Menü bei Typ den Eintrag Druckerfreigabe: Druckergruppe aus. Geben Sie dann den Namen der Druckergruppe ein – dieser wird auf Linux- und Windows-Systemen angezeigt. Verwenden Sie dabei nur Buchstaben, Zahlen, Bindestriche und Unterstriche, keine Leerzeichen oder Sonderzeichen.

Screenshot zeigt die Druckergruppe im Druckserver CUPS

Im Drop-down-Menü Druckserver wählen Sie den passenden Server aus, und die Drucker, die diesem Server zugeordnet sind, können Sie als Mitglieder der Gruppe hinzufügen. Sie haben auch die Möglichkeit, einen Windows-Namen anzugeben, der für die Nutzer auf Windows-Systemen angezeigt wird – hier dürfen Sie Leerzeichen und Umlaute verwenden. Das ist besonders hilfreich, wenn die Druckergruppe früher unter einem alten Windows-Namen bekannt war, denn so bleibt der Name erhalten und die Windows-Rechner müssen nicht neu konfiguriert werden.

Druckaufträge im Griff: So verwalten Sie Ihre Warteschlangen

Über das UMC-Modul Geräte / Druckaufträge haben Sie alles im Griff: Sie können den Status Ihrer Drucker und Druckaufträge checken, Geräte ein- oder ausschalten und laufende Druckaufträge abbrechen oder löschen. Das Modul ist allerdings nur auf dem UCS-Server verfügbar, auf dem der Druckserver installiert ist.

Screenshot zeigt Druckaufträge im Druckserver CUPS

Auf der Startseite finden Sie eine Suchmaske, mit der Sie schnell nach vorhandenen Druckern suchen können. In der Ergebnisliste sehen Sie auf einen Blick den Server, Namen, Status, Standort und die Beschreibung der Drucker. Wollen Sie mehrere Drucker gleichzeitig aktivieren oder deaktivieren? Einfach die gewünschten Drucker markieren und den passenden Button klicken – schon erledigt!

Wenn Sie auf einen Druckernamen klicken, sehen Sie die Details des Geräts und die aktuellen Druckaufträge, die noch in der Warteschlange sind. Möchten Sie einen oder mehrere Aufträge löschen? Kein Problem! Markieren Sie sie einfach und wählen Löschen. Mit einem Klick auf Job-Liste aktualisieren laden Sie die Ansicht neu und sehen, was noch ansteht.

Windows-Clients mit UCS-Druckern verbinden

Wenn Sie eine Druckerfreigabe, die Sie im UMC-Modul eingerichtet haben, auf einem Windows-Client hinzufügen möchten, geht das ganz einfach: Öffnen Sie die Systemsteuerung, gehen Sie zu Drucker / Netzwerkdrucker hinzufügen und suchen Sie nach den verfügbaren Druckern im Netzwerk. Ist der passende Druckertreiber schon auf dem Server hinterlegt? Dann wird er automatisch zugewiesen. Falls nicht, müssen Sie den Treiber beim ersten Zugriff manuell installieren.

Für die besten Druckergebnisse sollten Sie darauf achten, den richtigen Treiber zu verwenden – besonders bei Farbdruckern. Wenn kein spezieller Treiber verfügbar ist, können Sie auch einen Standard-PostScript-Treiber nutzen, z. B. den für den HP Color LaserJet 8550, der PostScript unterstützt und in vielen Fällen gut funktioniert.

Noch ein wichtiger Hinweis: Damit normale Benutzer*innen Drucker hinzufügen können, brauchen sie entweder lokale Administratorrechte für die Treiberinstallation oder der Treiber muss auf dem Server bereitgestellt sein. Andernfalls könnte eine Fehlermeldung erscheinen, dass die Berechtigungen nicht ausreichen, um den Drucker zu verbinden. Für ausführlichere Anweisungen zur Treiberinstallation auf Windows-Clients werfen Sie einen Blick in unser Handbuch im Kapitel Einbinden von Druckerfreigaben auf Windows-Clients.

Neue Drucker, neue PPDs hinzufügen – so geht’s

PPD-Dateien sind das Herzstück der Druckerkonfiguration, denn sie beschreiben genau, was Ihr Drucker kann. CUPS bringt zwar schon viele davon mit, aber manchmal brauchen Sie eine spezielle PPD-Datei direkt vom Druckerhersteller. Kein Problem! Kopieren Sie die Datei einfach in das Verzeichnis /usr/share/ppd/ auf Ihrem Druckserver.

Danach geht’s in die Univention Management Console. Unter Domäne / LDAP-Verzeichnis klicken Sie sich links durch zu univention / cups. Auf der rechten Seite sehen Sie alle Druckertreiber nach Herstellernamen aufgelistet. Klicken Sie auf den passenden Hersteller, scrollen Sie nach unten und tragen Sie den Namen der PPD-Datei im Feld Treiber ein. Rechts daneben können Sie eine Beschreibung hinzufügen, damit der Treiber später unter einem verständlichen Namen in den Druckereinstellungen auftaucht. Nicht vergessen: Speichern klicken – und fertig!

CUPS: Ihr Schlüssel zur smarten Druckerverwaltung

Mit der CUPS-App aus dem Univention App Center haben Sie das Druckmanagement in Ihrem Netzwerk fest im Griff. Egal, ob Sie Drucker zentral verwalten, Druckergruppen einrichten oder Druckaufträge effizient verteilen möchten – CUPS bietet Ihnen alle nötigen Werkzeuge. Dank der Integration in UCS können Sie Drucker einfach hinzufügen, Protokolle flexibel nutzen und sogar Windows-Clients nahtlos einbinden.

Haben Sie Fragen oder Anmerkungen? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar und teilen Sie Ihre Erfahrungen und Ideen – hier im Blog oder im Forum Univention Help!

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