Er begann als Werkstudent in der IT und ist heute Product Owner bei Univention. Dazwischen liegen zwei weitere Positionen und gerade einmal viereinhalb Jahre. Jan-Luca verrät mir im Gespräch, was für ihn den Reiz an neuen beruflichen Pfaden ausmacht und was ihn dazu ermutigt hat, diese zu gehen.
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In so kurzer Zeit vom Werkstudenten in der IT, zum System Engineer, dann zum Consultant in Professional Services bis hin zum Product Owner (PO) in der Entwicklung. Wie kam es dazu?
Ich bin ein Mensch, der sich schnell langweilt und gerne in neue Dinge eintaucht. Ich kann nicht permanent dasselbe tun. Ich wusste zu Anfang auch nicht, was mir am meisten Spaß macht und wo ich meine Fähigkeiten am besten einsetzen kann. Nach meinem Studium wollte ich zunächst den technischen Pfad gehen und bin vom Werkstudenten in der IT zum System Engineer gewechselt. Das war der sinnvolle nächste Schritt. Im Laufe der Zeit habe ich dann immer häufiger Aufgaben als Consultant übernommen und fand das interessant. Als ein Kollege Univention verlassen hat, wurde ich gefragt, ob ich nicht tiefer ins Consulting einsteigen könnte. Ich fand es toll, das auszuprobieren, denn als Consultant hatte ich den direkten Draht zu Kunden und habe dadurch viel tiefere Einblicke bekommen, als es mir vorher als System Engineer möglich war. Es hat mich motiviert, konkrete Probleme von Kunden zu lösen. Irgendwann war mir aber klar, dass ich mich mehr in Richtung Produkt entwickeln möchte. Mir wurde eine freigewordene Stelle als Product Owner angeboten und seitdem konzentriere ich mich voll auf das Thema Product Ownership bei Univention.
Hast du Weiterbildungen gemacht?
Ja, bei jedem Wechsel. Aber beim Consultant hat die Schulung nur einen Teil meiner Tätigkeit abgedeckt und ich habe mir viel Wissen selbst angeeignet. Beim Wechsel in die PO-Rolle war es mir dann wichtig, direkt am Anfang eine umfangreiche Weiterbildung zu machen. Ich habe mich für die Schulung „Certified Scrum Product Owner“ entschieden, was super wichtig und sehr wertvoll für mich war. Ich habe mich mit Fragen beschäftigt, wie: Was macht einen Product Owner aus? Was sagt die Lehre dazu? Wie möchte ich diese Rolle leben?
Was gefällt dir jetzt am meisten an der PO-Rolle?
Die Kombination aus Abwechslung und langfristiger Perspektive. Das Projektgeschäft ist eher kurzfristig und auf den Kundenerfolg ausgerichtet. In der Produktentwicklung hingegen habe ich jetzt die Möglichkeit, auf lange Sicht zu planen und zu gestalten. Das Strategische liegt mir gut und ich mache es noch lieber, als an einen Projektlebenszyklus gebunden zu sein. Ich finde es sehr spannend, wenn ich langfristig auf Dinge Einfluss nehmen kann und die Entwicklung dann auch selbst miterlebe.
Hattest du bei all den Wechseln auch mal Bedenken oder Zweifel?
Da fallen mir sofort zwei Dinge ein.
Zum einen ist die Freiheit und Autonomie, neue Dinge auszuprobieren und sich in verschiedene Richtungen zu bewegen, nicht für jeden etwas. Was meine ich damit? Wenn eine Person möchte, dass die Führungskraft ihr ganz klar sagt, was zu tun ist, dann wird sie bei Univention nicht glücklich werden. Man muss der Typ dafür sein, selbst bestimmen und gestalten zu wollen, wie man am besten erfolgreich ist.
Zum anderen ist mit jedem Wechsel auch ein Risiko verbunden. Für mich haben die Wechsel immer gut funktioniert. Aber es bestand natürlich auch eine gewisse Gefahr, festzustellen, dass mir ein Bereich eigentlich doch keinen Spaß macht. Die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln, ist also auch immer ein Sprung ins Ungewisse.
Wie lautet dein aktuelles Fazit als Product Owner?
Ich möchte als Product Owner weiterarbeiten. Gleichzeitig möchte ich mich immer weiterentwickeln und nicht in einer Rolle stagnieren. Das wird aber, glaube ich, in dieser Rolle nicht so schnell passieren. Deshalb war ich im März bei den Product Owner Days in Köln, eines der größten Events für POs in Deutschland, und habe dort super viele neue Impulse bekommen. Ich lese auch viel Fachliteratur, weil ich Dinge, die ich nicht perfekt gemacht habe, beim nächsten Mal noch besser machen möchte. Das geht in der PO-Rolle sehr gut. Außerdem habe ich bei Univention immer die Möglichkeit, Verantwortung für ein neues Thema, das mich interessiert, zu übernehmen. Wenn ich sage, ich möchte mich entwickeln und mehr tun, dann stoße ich hier immer auf offene Ohren!