Neues Jahr, neue Ziele, neue OKRs. Viele unserer Kolleg*innen sind aktuell dabei, ihre OKRs zu entwickeln. OKRs ist die Kurzform von „Objectives and Key Results“. Mit dieser Methode können Ziele für einen bestimmten Zeitraum festgelegt und der Fortschritt der Zielerreichung gemessen werden.

Ein Objective stellt dabei ein richtungsweisendes Ziel dar, das durchaus visionär und motivierend formuliert werden darf. Die Key Results sind hingegen konkret messbare Zielgrößen, die alle auf das Objective einzahlen. Wenn sie erfüllt sind, wird automatisch auch das Objective erreicht. Die Methode wurde ursprünglich von Andrew Grove entwickelt und nennt sich „Management by Objectives“. Ende der 1990er entwickelte John Doerr* sie weiter.

OKRs bei Univention

Viele Unternehmen erkannten das Potenzial und adaptierten das Konzept entsprechend ihrer Unternehmensausrichtung. Auch wir nutzen OKRs und erstellen sie für jedes Quartal auf Unternehmens- und auf Team-Ebene. Zudem streben wir an, dass unsere Mitarbeiter*innen auch individuelle OKRs formulieren. Unsere Führungskräfte unterstützen dabei alle, die dies zu Beginn herausfordernd finden.

Wir nutzen OKRs bei Univention aus mehreren Gründen:

  1. Wir möchten Klarheit darüber gewinnen, was wir in einer bestimmten Zeit erreichen wollen und woran wir eigentlich merken, dass wir erfolgreich arbeiten.
  2. OKRs helfen uns, unsere Aufgaben besser zu planen und umzusetzen. Auf diese Weise gelingt es uns, auch Aufgaben, die wichtig, aber vielleicht nicht dringlich sind, erfolgreich abzuschließen.
  3. Schließlich schaffen wir durch unsere OKRs Transparenz darüber, wer woran bei Univention arbeitet. Denn jede*r im Unternehmen kann alle OKRs in unserem internen Wiki einsehen – getreu unserem Motto „be open“.

Ein Beispiel für OKRs

Damit ihr besser versteht, wie OKRs funktionieren, zeigen wir euch hier ein Beispiel aus dem Bereich personelle Weiterentwicklung:

Objective: Ich verbessere meine Präsentationsfähigkeiten.

Key Results können sein:

  • Ich erweitere meine Fachkenntnisse durch relevante E-Learnings
    (3 Kurse = 100 %, 2 Kurse = 60 %, 1 Kurs = 30 %).
  • Ich halte über jedes E-Learning einen 10-minütigen Vortrag in meinem Team
    (3 Präsentationen = 100 %, 2 Präsentationen = 60 %, 1 Präsentation = 30 %).
  • Ich halte eine Präsentation zu einem Thema meines Fachbereichs im Digital Town Hall Meeting
    (Done = 100 %).
  • Ich bekomme von sechs Personen positives Feedback zu einer meiner Präsentationen
    (6 = 100 %, 4 = 60 %, 2 = 30 %).

Was Kolleg*innen über OKRs denken

Myria Schloth, Univention

Für mich war es zu Beginn eine deutliche Umstellung, die im Vergleich zu der Vereinbarung von Jahres- und Halbjahreszielen, wie ich sie aus meinen vorherigen Jobs kannte, mit mehr Aufwand verbunden war.
Es ist ein umfangreicherer Prozess, da ein wesentlicher Teil der OKR-Festlegung darin besteht, jedes Quartal (im Team und einzeln) die vorherigen OKRs zu revidieren und sich erneut mit dem eigenen Fokus und den persönlichen sowie fachlichen Zielen auseinanderzusetzen – und natürlich auch zu hinterfragen, wie die eigenen OKRs mit den Team- und Unternehmens-OKRs zusammenpassen.

Inzwischen bin ich aber überzeugt davon, dass OKRs mir helfen, mich immer wieder aufs Neue mit meinen Prioritäten zu beschäftigen und zu prüfen, ob ich meinen Fokus richtig setze und an den richtigen Themen arbeite. Die OKRs geben mir eine Orientierungshilfe, sind aber kein zu 100 % festgeschriebenes Ziel, welches auf Biegen und Brechen erreicht werden muss. Gleichzeitig machen sie aber transparent, ob ich in einem bestimmten Quartal oder Jahr auch das erreicht habe, was ich mir vorgenommen hatte.

Marie Aurich Univention

Für mich war und ist es ein ziemlicher Umstieg, im Arbeitsalltag Quartalsziele festzulegen. Zum einen, weil ich langfristigere Spannen, wie Jahresziele, gewohnt bin, die Innovation und persönlichen Wachstum fördern sollten. Zum anderen, weil es mir schwer fiel, realistisch einzuschätzen, was in der Zeit geschafft werden kann, besonders wenn die Ziele von äußeren Umständen abhängig sind. Dennoch ist es ein gutes Instrument, um den nötigen Fokus für eine gewisse Zeit zu setzen, und regelmäßig zu prüfen, ob man noch auf dem richtigen Weg ist.

Fazit

OKRs können hilfreich dabei sein, Ziele auf unterschiedlichen Ebenen transparent zu machen. Der Weg dorthin ist aber ein wenig aufwendiger, weil viele Interessensgruppen am Findungsprozess beteiligt sein können. Jedoch bietet diese Methode bei Univention die Möglichkeit, sich aktiv an der Gestaltung der OKRs auf Unternehmens- und Team-Ebene zu beteiligen und die eigenen Ziele im Blick zu behalten.

* John Doerr (2018): OKR: Objectives & Key Results: Wie Sie Ziele, auf die es wirklich ankommt, entwickeln, messen und umsetzen

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