Dateien im Netzwerk austauschen, Drucker oder andere Dienste gemeinsam nutzen – und das unabhängig vom Betriebssystem: Die freie Open Source Software-Suite Samba bringt Linux-, Windows- und macOS-Clients unter einen Hut und verwaltet unter anderem Freigaben (engl. Shares) für Benutzer und Gruppen. Seit Version 4 kann Samba zudem die Rolle des Active Directory Domain Controllers übernehmen und damit den Windows-Verzeichnisdienst in einer Domäne ablösen.
Dateifreigaben machen Daten an zentraler Stelle verfügbar – besonders in großen und gemischten Umgebungen mit zahlreichen Rechnern und Tausenden von Benutzerkonten ein echter Vorteil. Admins einer UCS- oder UCS@school-Domäne erstellen Freigaben über die Univention Management Console (UMC); alternativ können sie das Kommandozeilentool univention-directory-manager
auf der Shell verwenden.
Es ist aber auch möglich, das Ganze mit LDAP-Abfragen zu automatisieren. Diese liefern Informationen zu bestehenden Freigaben in einer Domäne, und basierend auf diesen Informationen können Shares dann automatisch eingebunden werden. Das gilt dann auch für Anwendungen, die nicht direkt auf UCS basieren.
In diesem Artikel zeige ich, wie Sie über die UMC und auf der Kommandozeile Samba-Freigaben erstellen. Ich erkläre außerdem, wie Sie den Verzeichnisdienst LDAP befragen, um Details zu Freigaben in Erfahrung zu bringen, und wie Sie diese Angaben dann für eigene Automatismen nutzen.
Inhaltsverzeichnis
UCS: OpenLDAP und Samba 4
Wer in seiner UCS-Umgebung nicht nur Linux-Clients, sondern auch Windows- und/oder macOS-Rechner verwaltet, kann außer dem vorhandenen OpenLDAP-Verzeichnisdienst noch einen zweiten, AD-DS-kompatiblen Verzeichnisdienst einsetzen: Samba 4. In dem Artikel Samba und Active Directory: Zentrale Domänenverwaltung aus dem Mai 2021 erklären wir die Unterschiede zwischen diesen beiden Diensten und zeigen wie Sie beide Lösungen in UCS-Domänen miteinander vereinen. UCS synchronisiert zwischen OpenLDAP mit den von Linux- und Unix-Clients bevorzugten Daten und Samba 4 als Active Directory kompatiblem Service vollautomatisch. So verfügen beide Systeme stets über dieselben Informationen.
Im Rahmen der UCS-Domänen-Replikation können auch Freigaben zentral verwaltet werden. So stehen Shares auf beliebigen Rechnern in der UCS-Domäne zur Verfügung. Die Zugriffsrechte für Benutzer und Gruppen bzw. alle anderen (lesen, schreiben, ausführen) regelt der LDAP-Verzeichnisdienst.
Die zentrale Samba-Einrichtungsdatei ist /etc/samba/smb.conf. Hier ist unter anderem definiert, welche Daten der Server für welche Benutzer freigibt. Zusätzlich kommen auf UCS-Systemen mehrere Dateien im Verzeichnis /etc/samba/shares.conf.d/ zum Einsatz, um Freigaben zu definieren. Die hier liegenden Dateien werden durch ein Listener-Skript erstellt; dasselbe Skript kümmert sich auch um die ACLs, also die Berechtigungen.