Bundespolizei

Polizeihubschrauber des Bundes kommen u. a. zur Überwachung der Grenzen, für den Transport von Polizeikräften bei Großeinsätzen, zur Unterstützung des Bundeskriminalamtes, bei Unglücks- und Katastrophenfällen zum Einsatz. Die Hubschrauber unterscheiden sich je nach Einsatzgebiet nicht nur in der Farbe, sondern auch in der Ausrüstung: Für den Luftrettungsdienst gibt es orangefarbene (statt blaue) Hubschrauber, die mit medizinischem Gerät (anstelle von polizeitaktischen Geräten) ausgestattet sind und vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zur Verfügung gestellt werden. Bei der Digitalisierung der Ausbildung im Flugdienst setzt die Bundespolizei-Fliegergruppe UCS@school als zentrales Managementsystem ein.

  • etwa 1.000 Mitarbeiter*innen im Flugdienst, 13 IT-Mitarbeiter*innen bei der Bundespolizei-Fliegergruppe
  • 750 IT-Nutzer*innen
  • 190 Laptops
  • 55 WLAN Accesspoints
  • 90 Fachanwendungen
  • Zentrales und modernes Managementsystem für Fluglehrer*innen zur Betreuung der Auszubildenden im Flugdienst
  • Rollout und Installation der Hardware strukturieren
  • Einsatz in der Aus- und Fortbildung möglich (Datenschutz, Transparenz, Funktionalität)
  • Hoher Automatisierungsgrad und hohe Usability
  • Bevorzugter Einsatz von Open Source Software
  • Univention Corporate Server (UCS) in der School-Edition (UCS@school) für die Digitalisierung der Luftfahrerschule für den Polizeidienst (LFSfdPD) der Bundespolizei
  • Verwaltung mehrerer Fachanwendungen für luftfahrtspezifische Prozesse in UCS@school
  • OPSI als Kernapplikation zum Ausrollen und Implementieren

Ausgangssituation und Neuaufstellung der IT mit UCS@school

Vor dem Einsatz der Open-Source-Lösung UCS@school zur Digitalisierung der Ausbildung im Flugdienst, wurde das eigenständige Schulungssystem ILUT (interaktives Lern- und Trainingssystem) verwendet. Jedoch konnten die im Verlauf der Jahre gestiegenen Anforderungen in der Luftfahrerschule für den Polizeidienst (LFSfdPD) mit ILUT nicht mehr erfüllt werden, weshalb ein zentrales IT-Managementsystem benötigt wurde. Die neue Strategie sah vor, auf papierlos umzusteigen und die umfangreichen Schulungsunterlagen nur noch digital, und nicht wie zuvor in Papierform, zur Verfügung zu stellen.

Für die Implementierung entschied man sich 2013 für eine langjährige Zusammenarbeit mit Univention und für die Nutzung und den Support von UCS@school, da die Lösung alle Anforderungen erfüllte und noch dazu Open Source ist. Sie ist für den (Flug-)Schulbereich geeignet, benutzerfreundlich, automatisiert und hochintegriert.

Open Source kann so einfach sein. – Leiter des Sachgebietes IKT/Fach-IT der Bundespolizei-Fliegergruppe, Stabsbereich Luftfahrttechnik

Herausforderungen für die IT bei der Bundespolizei-Fliegergruppe

Trotz der insgesamt positiven Bilanz seit dem Einsatz von UCS@school mussten in über neun Jahren auch Hürden genommen werden. Besonders herausfordernd gestaltete sich die schnelle und überraschende Strategieänderung während der Corona-Pandemie. In der LFSfdPD wurde für bestimmte Teilbereiche der IT fortan das Open-Source-basierte Lernmanagementsystem (LMS) ILIAS anstatt UCS@school verwendet. Aufmerksam geworden auf dieses LMS ist die LFSfdPD durch gute Vernetzung innerhalb der Bundespolizei. Dort wird ILIAS, aktuell im Projektstatus, seit einiger Zeit für die Vermittlung von Inhalten in der Ausbildung von künftigen Polizisten und Polizistinnen verwendet.

Obwohl UCS@school damit für diese Teilbereiche obsolet geworden ist, überwogen noch immer die Vorteile der Lösung in anderen wichtigen Bereichen. So wurde UCS@school u. a. erfolgreich für eine optimierte Organisation der digitalisierten Mess- und Prüfmittel eingesetzt.

Attraktive Open-Source-Lösung mit vielen Vorteilen

Die IT der Bundespolizei-Fliegergruppe zeichnet sich heute vor allem durch ihre Professionalität, Kontrollfähigkeit und zentrale Verwaltbarkeit aus. Sie zeigt, wie die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, hier speziell in der Ausbildung für den Flugdienst, gelingen kann.

Vorurteile gegenüber Open Source konnten dank UCS@school schnell und langfristig abgebaut werden. Denn durch das Konzept der zentralen Datenbank, die alle IT-Prozesse über einen Knotenpunkt steuerbar macht, ist die Anwendung auch für Open-Source-Neulinge und -Skeptiker*innen, die damit in der Vergangenheit negative Erfahrungen gemacht haben, attraktiv und zugänglich. Hinzu kommt, die Nachhaltigkeit der Kooperation mit Univention.

Der Leiter des Sachgebietes IKT/Fach-IT betont: „Die Zusammenarbeit kann als sehr geräuschlos beschrieben werden, in den mehr als neun Jahren wurden nur drei Supporttickets ausgelöst.“

Weitere Planung bei der Bundespolizei-Fliegergruppe

Heute werden 750 IT-Nutzer*innen (über die Kernapplikation OPSI), 190 Laptops, 55 WLAN Accesspoints und 90 Fachanwendungen für luftfahrtspezifische Prozesse mit UCS verwaltet. In den kommenden Jahren sollen die Programme erweitert und weitere Prozesse und Anforderungen in UCS@school integriert werden. Einhergehend damit wird neue Hardware mit unterschiedlichen Betriebssystemen (z. B. iOS, Android, Linux) sowie Applikationen eingeführt. Dadurch soll einerseits die Skalierbarkeit und der Aktualisierungsprozess im Bereich Hardware und Software kontinuierlich weiterentwickelt werden. Andererseits will man möglichst breit aufgestellt sein, um auf Bedarfe der Nutzer*innen entsprechend flexibel reagieren zu können.