Das achte Point Release von UCS 4.4 bringt Vorbereitungen für das Upgrade auf das in Kürze kommende UCS 5.0, Performance Verbesserungen in großen Umgebungen und Verbesserungen in den Bereichen App Center, AD und S4 Connector. Die wichtigsten Neuerungen möchte ich Ihnen in diesem Artikel vorstellen.
Vorbereitungen für das Upgrade auf UCS 5.0
Wie im Blogbeitrag zur UCS 5.0 Beta beschrieben, ändert sich die Struktur des Paketrepositories von UCS grundlegend. In UCS ist der „Univention Updater“ für das Erkennen der Repositories und für die Durchführung der UCS Updates zuständig. Er wurde mit dem Release auf UCS 4.4-8 entsprechend angepasst, um die neue Repository Struktur von UCS 5 zu erkennen und das Upgrade auf UCS 5.0 anzubieten, sobald es veröffentlicht ist. Die zukünftige Repository Struktur beschleunigt das App Center und Paketinstallationen und spart Platz auf unseren Repository Servern und den Mirror-Servern in UCS Umgebungen. Darüber hinaus vereinfacht sie unsere Release-Abläufe.
Des Weiteren wurde im App Center dafür gesorgt, dass ein Upgrade auf UCS 5.0 erst erfolgt, wenn die bereits installierten Apps auch im App Center für UCS 5.0 verfügbar sind. Damit wird sicher gestellt, dass gewohnte Services auf einem UCS System nach dem Upgrade weiterhin zur Verfügung stehen. Wir haben uns für das Blockieren einzelner UCS Upgrades entschieden, weil Mischumgebungen aus UCS 4.4 und UCS 5.0 unterstützt sind und weil ein paar Apps erst nach Veröffentlichung von UCS 5.0 zur Verfügung stehen werden.
Mit UCS 5.0 werden wir uns wie angekündigt vom Univention Virtual Machine Manager (UVMM) verabschieden (siehe Blogbeitrag). Mit der Verfügbarkeit von UCS 5.0 werden UCS Umgebungen in der Regel nicht auf einen Schlag komplett aktualisiert. Das hat zur Folge, dass es für einen gewissen Zeitraum Mischumgebungen aus UCS 5.0 und UCS 4.4 geben wird. In diesen Mischumgebungen soll es weiterhin möglich sein, UVMM auf UCS 4.4 zu betreiben, auch wenn der Primary Directory Node bereits auf UCS 5.0 aktualisiert worden ist. UCS 4.4-8 stellt sicher, dass die nötigen Schema-Erweiterungen im Verzeichnisdienst weiterhin enthalten sind.
Insgesamt ist es daher Voraussetzung, die gesamte UCS Umgebung auf UCS 4.4-8 zu aktualisieren bevor das Update auf UCS 5 begonnen werden kann.
Performance Verbesserungen in großen Umgebungen
Die Performance des UMC Webservers in großen Umgebungen, in denen es viele Anfragen gibt, wurde verbessert. Der UMC Webserver wurde dazu von Single- auf Multi-Processing umgestellt, so dass er nicht mehr nur in einem Prozess, sondern in mehreren Prozessen parallel laufen kann, um so aktiv mehrere CPU Kerne gleichzeitig nutzen zu können. Die Anzahl der genutzten Prozesse ist konfigurierbar und sollte die verfügbaren CPU Kerne nicht überschreiten. Insbesondere große UCS-Umgebungen mit vielen Anmeldeabfragen in einem kurzen Zeitraum profitieren von dieser Änderung.
Erweiterte Parametrisierung von Docker-basierten Apps
Developer von Apps aus dem Univention App Center können nun den Aufrufbefehl für ihre Docker-basierten Apps als UCR-Template hinterlegen und so eine weitere Parametrisierung ihrer App ermöglichen. Apps können abhängig von Konfigurationsparametern über einen weiteren Weg initialisiert werden. Das App Center wird damit dem Bedarf einer weiteren Möglichkeit zur Initialisierung und Konfiguration von Docker-basierten Apps gerecht. Die UCS Dashboard Database macht davon Gebrauch, so dass die Speicherdauer von Metriken abweichend vom Standard konfiguriert werden kann.
Active Directory Connector und S4 Connector
Im AD Connector gab es zahlreiche Fehlerbehebungen. Ein Teil beschäftigte sich mit der Prüfung der Passwortqualität und dem Abgleich mit entsprechenden Vorgaben wie z.B. Länge, verwendete Zeichen und Bezug auf die Passworthistorie. Hierbei wurde insbesondere das Weiterreichen von Fehlermeldungen an die Weboberfläche verbessert, damit Ursachen einer Passwortzurückweisung besser verstanden werden können.
Der S4 Connector synchronisiert jetzt auch das gidNumber Attribut von Gruppenobjekten. Die Information wird u.a. für Systeme benötigt, die eine RFC2307 konforme idmap verwenden. Das Attribut wird jetzt standardmäßig von UCS zu Samba 4 mit synchronisiert.
Die vollständige Liste aller Korrekturen und Bugfixes für UCS 4.4-8 finden Sie online. Weitere Informationen können Sie außerdem den Release Notes entnehmen. Wie immer gilt: Wenn Sie Wünsche und Verbesserungsvorschläge haben, freuen wir uns über Feedback – hier im Blog oder auf help.univention.com/.