In der kreisfreien Großstadt Jena in Thüringen gibt es 27 Schulen in der Trägerschaft der Stadt. An den Schulstandorten werden in Grund-, Gemeinschaftsschulen, Gymnasien, drei berufsbildenden Schulen und einem Förderzentrum etwa 12.500 Schüler*innen und 1.700 Lehrer*innen von unserer im Medienzentrum Jena sitzenden IT betreut. Mittlerweile arbeiten zehn Mitarbeiter*innen im Medienzentrum, darunter drei Schulbetreuer*innen sowie einzelne Betreuer*innen für Infrastruktur, Linux-Administration, Mobile Device Management (MDM) und Softwareverteilung. Sie kümmern sich um die informationstechnische Versorgung und Ausstattung aller sich in Trägerschaft der Stadt befindenden Schulen.
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Digitalpakt macht den Weg frei für unser Projekt
Der Bedarf dafür ist in den letzten Jahren merklich gestiegen, lange Zeit aber gab es nicht die Mittel zur Finanzierung eines solchen IT-Supports. Deshalb schwappte der Digitalpakt für uns genau zum richtigen Zeitpunkt ins Land. Das war der lang ersehnte Startschuss für unser Projekt, eine Neuaufstellung der Schul-IT in Jena, und die Zusammenarbeit mit Univention.
Mir ist es ein Anliegen, Ihnen in diesem Blogbeitrag genauer zu schildern, wie wir in Jena vorgegangen sind, welche Anforderungen wir hatten, wie die entsprechende Lösung aussah und warum wir uns schließlich für die Open-Source-Lösung UCS@school entschieden haben. Dabei möchte ich auch auf kleinere und größere Herausforderungen im Projektverlauf eingehen und umreißen, wie wir ihnen begegnet sind.
Ausgangssituation und Konzeptentwicklung
Bevor wir unsere Entscheidung für UCS@school von Univention fällten, kämpften wir mit einer dezentralen IT-Infrastruktur mit separaten Schulservern und einheitlicher IP-Netzwerkstruktur an allen Standorten ohne zentrales Software Management. Für zentrale Angebote wie Groupware, Radius und das Lernmanagementsystem (LMS) Moodle waren Einzelkonfigurationen mit zusätzlichen Accounts für jeden einzelnen Benutzenden notwendig.
Temporär waren wir zu zweit für tausende Geräte an den 27 Schulstandorten zuständig – eine echte Mammutaufgabe, die nur durch einheitliche Systeme mit einem Schulserver an jedem Standort sowie hohen Arbeitseinsatz bewältigt werden konnte. Trotz der guten Ausstattung in Jena war der personelle und zeitliche Aufwand für die separate Serververwaltung auf Dauer zu groß.
Wir waren uns schon länger darüber im Klaren, dass wir für eine zeitgemäße Schul-IT zu einem anderen System wechseln mussten. Dieser Wechsel scheiterte bis dato immer an den fehlenden Investitionsmitteln, die uns dann aber dank des Digitalpakts doch zur Verfügung standen. Dieser inkludierte im Vergleich zu anderen Förderungen nicht nur Investitionen für den Ausbau der IT-Infrastruktur und das WLAN, sondern auch Landes- und Bundesmittel für den Einkauf von Support.
Für die Beantragung der Mittel aus dem Digitalpakt (für die einzelnen Schulen und global für Jena) war die Entwicklung eines aussagekräftigen Konzepts erforderlich, welches wir dem Stadtrat vorlegten. Teil des Konzepts war neben der Sanierung und Neuausstattung der Schulstandorte auch der Aufbau eines größeren Support-Teams, das die Unterhaltung der IT aller Standorte zuverlässig übernehmen sollte. Zusätzlich zur grundlegenden Konzeption erarbeiteten wir eine fundierte Planung inkl. benötigter Kapazitäten und konkreter Umsetzungsschritte, die uns nun zusammen mit den finanziellen Mitteln einen wirklichen Neuanfang in den Jenaer Schulen ermöglicht.