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Was sind Cool Solutions?

Als „Cool Solutions“ bezeichnen wir bei Univention Lösungen, die UCS um sinnvolle und nützliche Funktionen erweitern und die wir erfolgreich bei Kunden einsetzen. Diese Lösungen stellen wir regelmäßig im Univention Wiki als Cool Solutions-Artikel vor.

In diesem Artikel möchte ich Ihnen gerne die Lernplattform Moodle und deren Anbindung an UCS vorstellen. Am Schluß dieses Artikels finden Sie außerdem noch ein kurzes Interview, dass wir mit der Stadt Chemnitz, die Moodle in einigen Schulen einsetzen, geführt haben.

Was ist Moodle?

Moodle ist eine Online-Lernplattform, die vielen unserer Kunden aus dem edukativen Umfeld die Möglichkeit bietet, einfach und schnell eine umfangreiche und voll anpassbare Lernplattform zu installieren. Ein großer Vorteil von Moodle@UCS ist, dass die Authentifizierung der Benutzer so konfiguriert werden kann, dass sie direkt gegen das OpenLDAP von UCS geht. Damit entfällt die doppelte Administration von zwei Benutzerdatenbanken.

Lehrer Screenshot in Moodle

Wie kann ich Moodle installieren?

Mit UCS 4.1 und UCS@school können Sie Moodle über die Kommandozeile installieren. Die einzelnen dafür notwendigen Schritte finden Sie im Artikel Install Moodle and setup ldap authentication ausführlich beschrieben. Voraussetzung für den Einsatz von Moodle ist ein Linux-System mit einem Webserver und PHP als Skriptsprache (z. B. Apache + PHP) sowie MySQL als Datenbank. Diese Komponenten sind zum Teil auf UCS bereits vorhanden. Einzig MySQL und PHP müssen Sie noch nachinstallieren. Die Einrichtung von Moodle erfolgt anschließend über ein Webinterface.

Die Konfiguration von Moodle selbst erfolgt in einem Webinterface. Bei der initialen Einrichtung unterstützt Sie ein Installationswizard.

Einsatzmöglichkeiten von Moodle

Moodle spielt besonders im unterrichtsbegleitenden Einsatz seine Stärken aus. So können Lehrer mit Hilfe des Lernprogramms Materialien und Lösungen für Kurse oder Gruppen zur Verfügung stellen oder zusätzliche Übungen und Materialien auch einzelnen Schülern zuteilen. Moodle bietet sich außerdem für eine schnelle, auch außerschulische Kommunikation und Kooperation zwischen Schülern und Lehrern an und unterstützt so besonders Ansätze für selbstständiges Arbeiten und Lernen. Auch die Organisation von Unterrichtseinheiten, an denen Schüler aus unterschiedlichen Klassen teilnehmen, wird so erleichtert, denn Schüler und Lehrer können auch außerhalb des Unterrichts Aufgaben und Inhalte erarbeiten und zentral auf dem Moodle System speichern.

Moodle’s Anpassungsfähigkeit

Moodle bietet mehr als 1.000 Zusatzmodule, die viele zusätzliche Funktionen mitbringen. Bei der Auswahl von Modulen sollten Sie auf folgende Dinge achten:

  1. Das Plugin sollte kompatibel mit Ihrer Moodle-Version (aktuell 3.1.2) sein.
  2. Das „Release date“ der letzten Version sollte nicht zu lange in der Vergangenheit liegen. Außerdem ist es von Vorteil, wenn mehrere Moodle-Versionen unterstützt werden. Dies sind gute Indikatoren dafür, ob das Plugin derzeit noch aktiv weiterentwickelt wird. Gegebenenfalls können Sie auch direkt dem Maintainer schreiben, um das in Erfahrung zu bringen.
  3. Die Statistik unter „Number of sites using the plugin“ sollte eine nennenswerte Anzahl an Installationen (z. B. >1k) liefern. Die Verbreitung ist ein Indikator für die Benutzbarkeit.

Sollten Sie bei den Zusatzmodulen nicht fündig werden, bietet Moodle auch Schnittstellen, um eigene Funktionalitäten zu entwickeln. Einige unserer Kunden implementieren sich eigene Module für spezielle edukative Aufgaben.

Betrieb

1. Betreiber

Da Moodle seit Jahren die führende Open-Source Kursmanagement und Lernplattform ist, gibt es vielfältige Betriebsmodelle und Supportmöglichkeiten. Unsere Kunden betreiben meist die Moodle-Instanzen autark und zentral in einem Rechenzentrum. Es gibt aber auch andere Modelle wie beispielsweise den Betrieb direkt an den Schulen. Als „Platform as a Service“ (PaaS) ist Moodle zwar verfügbar, aber dieses Betriebsmodell kommt für Schulen und Schulträger in der Regel aus Datenschutzgründen nicht infrage.

Wir im Professional Services von Univention empfehlen unseren Neukunden meist den Betrieb zentral im Rechenzentrum, wenn die technische Netzanbindung dies hergibt. Der Vorteil liegt in den geringeren Betriebsaufwänden hinsichtlich Hardware und Verfügbarkeit. Unsere Kunden setzen dort meist virtualisiert für jede Schule eine eigene Moodle-Instanz auf, konfigurieren diese und stellen sie den Lehrenden zur Verfügung.

2. Lehrende

Beim „inhaltlichen“ Betrieb von Moodle sind die Lehrenden gefordert. Insbesondere initial sollten sie sich darauf einstellen, dass das Einpflegen von Inhalten einen gewissen Aufwand erzeugt. Das ist jedoch bei jeder der verfügbaren Lern- und Kommunikationsplattformen der Fall. Teilweise fehlt im Lehrerkollegium auch das Wissen, welche umfangreichen Funktionen Moodle bietet. Einige der Schulträger, die wir betreuen, binden aus diesem Grund „Einführungen in Moodle“ direkt in die LehrerInnenausbildung und in das Fortbildungsprogramm mit ein. Das senkt die Hemmschwelle der Einarbeitung für die Lehrkräfte.

3. Lernende

Moodle bietet vielfältige Möglichkeiten, selbstständig und unter Anleitung didaktisch zu arbeiten. Der Funktionsumfang ist sehr groß und nicht immer intuitiv erfassbar. Hier sind die Lehrkräfte gefragt, den Schülern die Einführung in Moodle möglichst leicht zu gestalten. Darüber hinaus gibt es ein reichhaltiges Angebot an Online-Ressourcen, um in die Benutzung von Moodle zu starten. Wenn diese kleine Hürde gemeistert wurde, bietet Moodle jedoch die perfekte Möglichkeit, effektiv zu lehren und zu lernen. Nicht umsonst verwenden Millionen Nutzer Moodle täglich.

Weitere Informationen zu Moodle finden Sie unter den folgenden Links:


 

Kurzinterview mit Frau Glutsch, Stadt Chemnitz


Wir wissen, dass Sie Moodle in einigen Schulen in Chemnitz einsetzen. Warum haben Sie sich für Moodle entschieden?

Das ist eine Vorgabe, die von Anfang an im Projekt formuliert war und die wir inzwischen umgesetzt haben. Generell ist der Einsatz eines solchen Tools natürlich immer abhängig von den Lehrern und was sich diese wünschen. Es gibt bei uns in Chemnitz auch Schulen, die eine andere Lernplattform einsetzen.

Wo setzen Sie Moodle genau ein?

Wir stellen Moodle allen Schulen zur Verfügung. Dazu haben wir eine Hauptinstanz im Rechenzentrum und dort für jede Schule eine einzelne weitere Instanz.

Was gibt es für Fallstricke bei der Installation, Administration und dem Betrieb?

Wir machen die Benutzer-Authentifizierung gegen UCS. Dazu verwenden wir die Cool Solution von Moodle. Das funktioniert gut. Bei der Administration von Moodle ist es leider relativ kompliziert Updates durchzuführen. Man muss hier jede Instanz einzeln aktualisieren. Ansonsten ist die Administration aber einfach.

Die Nutzung der Instanzen schwankt aber stark. Es gibt Schulen, die sich eher an anderen Lernplattformen orientieren und die Moodle-Instanzen gar nicht nutzen. Auf der anderen Seite gibt es Schulen, die Moodle extrem stark nutzen und damit sehr produktiv sind. Diese Schulen führen über Moodle Klausuren ganze Jahrgänge fast ausschließlich online. Das Problem hier sind die Inhalte. Das müssen die Schulen selber machen. Die fallen nicht vom Himmel und ihre Pflege stellt einen ziemlichen Aufwand dar.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Michel Smidt

Michel arbeitet seit Januar 2014 bei Univention zunächst im Team des Professional Services als Projektmanager im Bildungsbereich. Hier war er in verschiedenen Projekten im Schulträger-Umfeld involviert. Aktuell verantwortet er als Produkt Manager Education den gesamten Bildungsbereich bei Univention und arbeitet daran, in Deutschland die digitale Bildung nachhaltig voranzubringen. Wenn er neben Familie und Arbeit mal Zeit findet, sind seine persönlichen Interessen Laufen, Fußball und Kochen.

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