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Herr Fahrin, wie viele Schulen mit wie vielen Schüler*innen und Lehrkräften betreuen Sie?

In der Stadt Beckum haben wir insgesamt neun Schulen, sechs Grundschulen und drei weiterführende. Außerdem betreuen wir zusammen mit unserer Nachbarstadt Ennigerloh noch eine interkommunale Gesamtschule. Das bedeutet: rund 4.500 Schülerinnen und Schüler und circa 650 Lehrkräfte, wobei wir momentan nur die Lehrkräfte mit UCS@school verwalten.

Welche digitalen Angebote nutzen Sie jetzt schon und wie stellen Sie diese bereit?

Derzeit liegt alles an zentraler Stelle in Köln, im NetCologne-Rechenzentrum. Der UCS-Server verwaltet nicht nur die Accounts, sondern stellt auch einen Nextcloud-Speicher und das Rocket.chat-Chatsystem bereit. Open-Xchange ist als Groupware im Einsatz, sie wird an allen Schulen mehr oder weniger intensiv genutzt. Der Cloud-Speicher ist allerdings noch nicht an allen Schulen verfügbar.

Wie hat sich das Angebot durch die Corona-Krise verändert?

Als Notfall-Lösung für Audio- und Videokonferenzen haben wir über den Office 365 Connector Microsoft Teams bereitgestellt. Das ist datenschutzkonform, und die Lizenzen für den Schulbereich lassen sich kostenlos nutzen. Ob wir das Tool dauerhaft einsetzen werden, ist aber noch nicht entschieden. Unser Angebot in der UCS@school-Umgebung wird sich nicht großartig verändern. Das Grundgerüst steht ja, und außer MS Teams haben wir keine weiteren neuen Apps installiert.
Als die Corona-Krise losging, haben wir quasi einen Rundumschlag gemacht und für alle einen Account erstellt und vernünftig erklärt, wie das System funktioniert, also die Mails, das Chatsystem und auch die Cloud. Sollte es auch nach den Osterferien nicht weitergehen mit dem normalen Schulbetrieb, werden wir den Cloud-Speicher auch für die Schüler*innen bereitstellen. Geplant war dies erst bis zum Jahresende.

Haben Sie bei der Infrastruktur selbst noch einmal aufgestockt und beispielsweise Hardware nachgerüstet?

Innerhalb der Schulgebäude steht die komplette Infrastruktur bereits, wie zum Beispiel das WLAN-Netzwerk. Endgeräte für Schüler*innen stellen wir (noch) nicht bereit. Auf dem UCS@school-Server in Köln brauchen wir nach den Osterferien auf jeden Fall mehr Speicherplatz für Nextcloud, wenn der Schulbetrieb nicht wieder aufgenommen wird.

Was hat sich seit Beginn der Schulschließungen bei der Nutzung verändert? Sind die Zugriffszahlen gestiegen?

Auf jeden Fall, es gab definitiv mehr Anfragen. Früher waren das immer nur vereinzelte Lehrkräfte, die unser Angebot genutzt haben, jetzt möchten aber deutlich mehr Anwender*innen Dienste wie etwa die Cloud einsetzen. Wenn der Hintergrund nicht so bitter wäre, könnte man fast behaupten, dass der Crash der Digitalisierung der Schulen gut tut, weil sich jetzt endlich Leute mit dem Thema befassen.

Hatten Sie besondere Herausforderungen zu bewältigen?

Eigentlich nicht, aus unserer Sicht ist das alles glatt gelaufen. Mein Kollege und ich sowie eine Hiwi-Kraft betreuen das Projekt gemeinsam, und alles, was wir im Rahmen der Corona-Krise benötigt haben, konnten wir auch kaufen. Da gab und gibt es Rückendeckung von unserer Führungsetage. Tatsächlich ist für unser kleines Team gerade sogar alles ein bisschen leichter als im Normalbetrieb.

Sie haben gesagt, dass nach den Osterferien wahrscheinlich die Schüler*innen dazukommen – welche weiteren Angebote sind dann geplant?

Wir haben über ein Lernmanagement-System nachgedacht und uns auch schon ein paar Lösungen angeschaut. Aber meiner Meinung nach können wir alles Benötigte auch über Nextcloud anbieten. Unsere Priorität sollte darauf liegen, einen Kommunikationskanal für alle zur Verfügung zu stellen und den Cloud-Speicher zu erweitern.

Wie informieren Sie die Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern über die Angebote?

Die E-Mail-Adressen der Lehrkräfte liegen zum Glück schon größtenteils vor, und zusätzlich gehen wir auch über die Sekretariate und die Schulleitung. Die Schüler*innen werden wir dann voraussichtlich ebenfalls über diesen Weg oder möglicherweise auch über die einzelnen Klassenlehrer*innen informieren. Wir haben bereits ein kleines Formular vorbereitet mit den jeweiligen Zugangsdaten und einer kleinen Anleitung, die die verschiedenen Funktionen erläutert. Da die Sekretariate ja meist weiterhin besetzt sind, wird die Kommunikation wahrscheinlich recht problemlos ablaufen. An die Lehrkräfte werden wir die Informationen wohl per E-Mail verschicken, an die Schüler*innen per Post.

Haben Sie Tipps für Ihre Kolleg*innen?

Beckum ist gut aufgestellt. Wir haben gerade in den letzten Sommerferien das Projekt abgeschlossen, alle Schulen mit WLAN auszustatten. Wer jetzt allerdings quasi bei Null anfangen muss, steht tatsächlich vor einem großen Problem. Einfach einen Server in die Schule zu stellen – damit ist es nicht getan. Ich meine, dass es am sinnvollsten wäre, jetzt tatsächlich Manpower von außen einzukaufen, auch wenn das erstmal viel Geld kosten mag. Alles andere endet wahrscheinlich im Chaos, wenn Sie mich fragen.

Tatsächlich fangen manche Schulen jetzt erst an, sich zu verkabeln. Da darf man sich schon fragen, was die in den letzten 20 Jahren gemacht haben …

Herr Fahrin, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg bei der Umsetzung Ihrer Maßnahmen und Pläne!



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Dominik Fahrin

Fachdienst "Zentrale Dienste und Datenverarbeitung" der Stadt Beckum

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