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Im ersten Teil des Artikels haben wir darüber berichtet, vor welchen Herausforderungen die Schulen in Frankfurt Oder und wir als Schulträger vor einigen Jahren beim Aufbau einer modernen IT-Infrastruktur standen. Sie haben erfahren, wie wir die Schulen bei der Konzeptionierung und der Formulierung der Anforderungen an die neue IT beteiligt haben und sie durch größtmögliche Wahlfreiheit bei der Ausgestaltung der jeweiligen Schul-IT ins Boot geholt haben. Und Sie haben erfahren, welche Gründe dafür gesprochen haben, dass wir uns für UCS und UCS@school als Basis der neuen IT entschieden haben.
In diesem Artikel nun geht es um die konkrete Umsetzung des Projekts. Wir beschreiben, wie wir in einer Pilotphase ein virtuelles Serverkonzept mit VMware ESXi und einem zentralen Management getestet haben und die Monitoring Software Nagios implementiert haben. Und Sie erfahren, warum wir uns für die Eigenentwicklung eines Deployments für Linux Clients an den Schulen entschieden haben und worauf wir da technisch geachtet haben. Außerdem lesen Sie, wie wir ein Mobile Device Concept umgesetzt haben, um schuleigene Geräte und die Geräte von Schüler*innen und Lehrkräften mit unterschiedlichen Rollen und Rechten in die schuleigenen Netze eingebunden haben. Und zuletzt möchten wir Ihnen einige aus unserer Sicht grundsätzlichen Erfolgsfaktoren für ein so großes Projekt wie den Aufbau einer modernen, zentral konzipierten und erweiterbaren Schul-IT vorstellen.
Die Schulen sind aufgrund des Corona-Virus bundesweit geschlossen und Lehrer*innen und Schüler*innen wurden nach Hause geschickt. Landesweit suchen Schulverantwortliche, Schulträger, Kommunen und Länder nach Lösungen, digitale Angebote für Schüler*innen und Lehrkräfte bereit zu stellen. Sei es, um mit den Lehrenden und Lernenden zu kommunizieren, Aufgaben und Materialien bereitzustellen oder sogar Online-Unterricht auf die Beine zu stellen.
Diese besondere Situation hat mancherorts dazu geführt, dass Aspekte des Datenschutz komplett außen vor bleiben und Hals-über-Kopf Lösungen eingesetzt werden, bei denen sich Schüler*innen und Lehrkräfte mit ihren privaten E-Mail-Accounts und Echtnamen anmelden. Es entsteht außerdem ein Flickenteppich unterschiedlichster Ansätze und soziale Unterschiede bei den Schüler*innen führen zu Ungleichheit bei den Nutzungsmöglichkeiten.
Wir haben uns daher in den vergangenen Tagen mit IT-Verantwortlichen von Schulträgern in Kommunen und Ländern und von Schulen erzählen lassen, wie sie mit der momentanen Situation zurecht kommen, welche Angebot sie anbieten, welchen Herausforderungen sie dabei gegenüberstehen und welche Tipps sie Kollegen geben können.
Den Auftakt macht das Interview mit Dominik Fahrin vom Fachdienst Zentrale Dienste und Datenverarbeitung Stadt Beckum. Die weiteren Interviews veröffentlichen wir kontinuierlich.
In Bremen gibt es 139 öffentliche Schulen mit rund 48.000 Schüler*innen und 5.000 Lehrkräften. Das Land Bremen setzt bereits seit vielen Jahren UCS@school als zentralen Verzeichnisdienst für alle digitalen Identitäten der Nutzer*innen ein, an den weitere Dienste angebunden sind. So haben in Bremen alle Lehrkräfte und Lernende eine eigene E-Mail-Adresse und wir haben ein „Medien Online System“, in dem wir Filme, Erklärvideos und andere digitale Medien für den Unterricht verfügbar machen, die unter anderem vom Institut für Film und Bild, dem FWU, bereitgestellt werden.
Außerdem haben wir die aus Norwegen stammende Lernmanagement-Lösung itslearning im Einsatz, das digitale Klassenräume bietet und die Bereitstellung von Online-Arbeitsblättern und Aufgaben möglich macht. Durch die Integration der Plattform sofatutor in itslearning, bietet Bremen ein Tool, mit dem Lehrkräfte recht einfach fertige Erklärvideos und Arbeitsblätter zur Verfügung stellen können.
Als kreisfreie Stadt gehören in unseren Zuständigkeitsbereich 37 Schulen an 43 verschiedenen Standorten. An diesen unterrichten rund 1.500 Lehrkräfte insgesamt 17.000 Schülerinnen und Schüler.
Welche digitalen Angebote nutzen Sie bereits?
Wir haben an den Schulen in der Regel lokale Schulserver-Lösungen. An drei Berufsschulen wird iServ eingesetzt, an den weiterführenden Schulen meist Logodidact und an den Grundschulen und einigen weiterführenden Schulen gibt es noch die Lösung MNSPro. Mit einem Ratsbeschluss wurde vor vier Jahren ein Pilotprojekt gestartet, um ein Konzept für die Einführung einer schulübergreifenden, zentral beim Schulträger betriebenen und gepflegten Lösung zu testen. 2017 haben wir deshalb an sechs Pilotschulen mit ca. 5.000 Nutzer*innen mit Unterstützung des Braunschweiger Systemhauses Linet Services GmbH ein auf UCS@school-basierendes Identity Management eingeführt, in dem die digitalen Identitäten der Lehrkräfte und Schüler*innen zentral gespeichert sind und jede*r Nutzer*in einen einheitlichen Benutzernamen und ein Passwort hat. Mit diesen haben die Nutzer*innen über RADIUS einen sicheren und von uns kontrollierten Zugriff auf das an allen Pilotschulen einheitlich ausgestrahlte Schul-WLAN. Angedockt an das IDM von UCS@school haben wir außerdem die Lernmanagement-Lösung itslearning.
Wir betreiben bereits seit vielen Jahren ein zentrales IT-Konzept für unsere Schulen, bei dem wir die IT-Infrastruktur und Dienste zentral auf unseren Servern im Rechenzentrum der Stadt Fulda bereitstellen und administrieren. Auf Basis von UCS haben wir im Jahr 2016 eine Umgebung eingerichtet, in der alle Nutzer*innen eine digitale Identität mit einem einheitlichen Passwort und Benutzernamen haben. Mit diesem können Sie sich über unser Portal des Schulbildungsnetzes Fulda anmelden und von überall auf Dienste zugreifen.
In diesem ersten Teil erfahren Sie, vor welchen Herausforderungen wir standen, unter welchen Prämissen wir welche Anforderungen formuliert haben und wie wir von Anfang an die Schulen als wichtige Stakeholder ins Boot geholt und so große Akzeptanz und Unterstützung erreicht haben. In einem zweiten Artikel, der in ein bis zwei Wochen folgen wird, gehen wir auf die konkrete Umsetzung, den Projektverlauf und technischen Details zur Server-Infrastruktur sowie unser Mobile-Device-Konzept ein. Und wir erläutern, warum wir uns beim Deployment für die Clients an den Schulen für eine selbst entwickelte Lösung entschieden haben. Und zu guter Letzt möchten wir Sie an unseren Erkenntnissen teilhaben lassen, was unserer Meinung die wichtigsten Gelingensbedingungen für so große IT-Projekte wie bei uns in Frankfurt (Oder) sind.
Wir stellen als Schulträger IT-Dienste und Infrastruktur für knapp 20.000 Nutzer und Nutzerinnen bereit. 18.000 davon sind Schüler*innen und 1.700 Lehrkräfte und Angestellte in unseren 40 Schulen.
Welche digitalen Angebote haben Sie bisher in Ihrem Portfolio für die Schulen?
Bremerhaven ist bei den schulischen Angeboten in Kooperation mit der Bremer Schulbehörde und dem Landesinstitut Schule. In der Stadt Bremen setzt man schon lange Ihre Lösungen UCS und UCS@school ein. Als wir uns in Bremerhaven vor vier Jahren über die Einführung eines Lernmanagement-Systems Gedanken gemacht haben, bot es sich an, sich mit der Lösung itslearning zu beschäftigen, für die Bremen sich ein Jahr vorher entschieden hatte. Diese hat uns schnell überzeugt und wie Bremen haben wir uns für ein zentrales, schulübergreifendes Konzept entschieden. Wir betreiben deshalb UCS im Rechenzentrum des BIT und halten in dessen Verzeichnisdienst für jeden Nutzer und jede Nutzerin eine digitale Identität mit einem Benutzernamen und Passwort vor. Nach dem Aufbau dieses Verzeichnisdienstes, haben wir für alle Lehrkräfte und Mitarbeiter*innen an den Schulen eine Dienst-E-Mail-Adresse etabliert. Und itslearning wurde für alle Schulen zur Verfügung gestellt. Genutzt wurde es zunächst einmal an allen beruflichen Schulen und gymnasialen Oberstufen sowie einigen Oberschulen. Seit der Einführung beobachten wir eine stetig steigende Nutzung der Lösung durch Lehrkräfte und Lernende. Außerdem organisieren sich in den Grundschulen viele Kollegien über itslearning. Mit der Einführung des Tools „Sofa Tutor“ von itslearning, mit dem Lehrkräfte selber digitale Lerninhalte erstellen können, kamen neue Impulse hinzu.
99 Schulen, ca. 47.000 Schüler*innen und ca. 5.000 Lehrkräfte.
Welche digitalen Angebote nutzen Sie bereits? Wie stellen Sie diese bereit?
Die Landeshauptstadt Hannover (LHH) unterstützt die Schulen bei ihren Verwaltungsaufgaben, wie zum Beispiel der Pflege und Software-Ausstattung der Rechner der Schulsekretariate. Ein flächendeckendes zentrales IT-Angebot für den Unterricht hat es bisher nicht gegeben. So entstand in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an Einzellösungen in den Schulen. Die Hardware-Beschaffung wurde durch die LHH durchgeführt, für den Support erhielten die Schulen ein EDV-Budget.
Die HLA Hameln ist eine vorrangig kaufmännisch orientierte Berufsbildende Schule, an der rund 80 Kollegen und Kolleginnen ungefähr 1.500 Schülerinnen und Schüler in den unterschiedlichsten Schulformen und Ausbildungsberufen unterrichten.
Welche digitalen Angebote hatten Sie bereits vor der Corona Krise und den bundesweiten Schullschließungen für Schüler*innen und Ihre Lehrkräfte?
Bereits im Jahr 2010 haben wir begonnen, mit EDUPLAZA eine internetgestützte Lernumgebung einzuführen. Seit 2014 beschäftigt sich ein Medienteam von Lehrkräften mit der Konzeption und konkreten Umsetzung pädagogischer Angebote und hat ein Konzept für die interschulische Infrastruktur für eine Lernumgebung erstellt. Ausführliche Informationen dazu können Sie in unserem Medienkonzept nachlesen.
In der Stadt Beckum haben wir insgesamt neun Schulen, sechs Grundschulen und drei weiterführende. Außerdem betreuen wir zusammen mit unserer Nachbarstadt Ennigerloh noch eine interkommunale Gesamtschule. Das bedeutet: rund 4.500 Schülerinnen und Schüler und circa 650 Lehrkräfte, wobei wir momentan nur die Lehrkräfte mit UCS@school verwalten.